Geschenktes kann man behalten.
Man bekommt es einfach so.
Niemand will etwas dafür.
So ganz stimmt das oft nicht.
Eigentlich erwartet er Freude.
Je nachdem wie gut das Geschenk ausgesucht war, ist diese Erwartung auch durchaus nicht so groß. Manchmal ist man einfach froh, wenn man die "Pflicht" des Schenkens erfüllt hat.
Mancher erwartet die Einhaltung von Regeln und Ritualen.
Oma und Opa haben sich nicht lumpen lassen und schenken Marie endlich die heißersehnte Prinzessinnen-Puppe. Die Kleine bekommt riesige Augen und kann ihr Glück kaum fassen. Sie drückt sie ganz fest an sich, schließt seelig die Augen und ist dann auch schon fast in Richtung Puppenwagen verschwunden. Da rutscht es der Mama raus "Hast du nicht etwas vergessen, Marie?" Oma winkt ab. "Laß doch, ist doch nicht so wichtig." Oma war schon immer entspannter. Marie kommt brav zurück und sagt artig "danke". Opa erwartet unbedingt ein "Danke", sonst fühlt er sich zu wenig gewürdigt. Seine Tochter weiß "was sich gehört", auch wenn Marie noch so jung ist.
Andere erwarten den bestimmungsgemäßen Gebrauch, und irgendwie auch ewige Dankbarkeit.
"Aber Alexander, jetzt hast du die schöne Schaufel, die wir dir geschenkt haben, zerbrochen." Wieso glaubt Tante Ida denn, daß das Absicht war? Oder ist es mehr das Gefühl, daß er ihr damit etwas angetan hat? War das Geschenk so sehr ein Teil ihres Ichs. Den Vorwurf jedenfalls hat er nicht gebraucht, ihm stehen eh schon die Tränen in den Augen. Wie sollte er auch wissen, daß sie für Steintransporte ungeeignet ist. Man lernt doch nie aus.
Geschenke sollen den anderen erfreuen.
Punkt.
Mehr braucht es nicht.
"..., denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.
Johann Wolfgang von Goethe